Surrealismus - Kunstwerke bei FancyPics

Real – Realer – Surreal

Elefanten mit spinnenähnlichen Gliedmaßen, schmelzende Uhren in kargen Wüstenlandschaften: Der eigenwillige Stil von Salvador Dalí steht für eine künstlerische Bewegung, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts wie ein Schock über die Gesellschaft Europas legt. Der Surrealismus verbindet den kalkulierten Tabubruch mit scharfen Angriffen auf die bürgerliche Moral- und Wertvorstellung. Er will einen Schlussstrich unter die graue Wirklichkeit der Nachkriegszeit ziehen und den Traum, das Fantastische, das Irrationale zur Gegenwart erheben. 1924 von dem französischen Dichter André Breton ins Leben gerufen, griff die zunächst literarische Bewegung bald auch auf weitere Formen kreativen Schaffens über. Durch automatische Techniken wie die Hypnose, das Aufschreiben von Traumfetzen oder die écriture automatique (automatisches Schreiben) sollten die Gesetze von Logik und Vernunft außer Kraft gesetzt und die verdrängten Inhalte des Unbewussten zu Tage befördert werden. Das im selben Jahr ihrer Entstehung veröffentlichte, erste „Surrealistische Manifest“ diente der Surrealisten-Gruppe – darunter prominente Mitglieder wie Man Ray, Max Ernst oder Joan Miró – als eine Art Regelwerk, in dem sie ihre Absichten und Paradigmen festhielten. Ihr Ziel: eine Kunst, in der sich die Erkenntnis einer höheren Wirklichkeit offenbart. Inspiration hierfür bot mitunter die von Sigmund Freud begründete Psychoanalyse, die vor allem den Traum als wesentlichen Erkenntnisgegenstand begriff, was sich mit dem Wunsch der Surrealisten nach einer von Zwang und Kontrolle befreiten Welt weitestgehend deckte.

In der zeitgenössischen Kunst sind surrealistische Ansätze wieder hoch aktuell:  Künstler wie Benjamin Burkard bedienen sich ihrer vielfältigen Techniken und Ausdrucksformen, um Vertrautes zu durchbrechen und die Existenz von Welten jenseits der sichtbaren Wirklichkeit wahrnehmbar zu machen. Denn: „Kunst ist vielleicht die sichtbarste Wiederkehr des unterdrückten Bewusstseins“ (Sigmund Freud)